Geschichte
Insel Poel
Vergangenheit:
Die 37 Quadratkilometer große Insel liegt in der Wismarbucht des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und ist vom Festland über den Poeler Damm mit Brücke zu erreichen. Mit ihren 15 Dörfern ist sie die viertgrößte deutsche Ostseeinsel. Entstanden ist Poel vor etwa 7000 Jahren durch den Anstieg der Ostsee. Zu Beginn durch die Germanen besiedelt, wanderten Ende des 6. bis Anfang des 7. Jahrhunderts slawische Stämme in das Gebiet Mecklenburgs. Erstmals wird Poel 1163 in einer Urkunde Herzog Heinrichs des Löwen erwähnt. Fürst Heinrich Borwin II von Mecklenburg lässt Mitte des 13. Jahrhunderts deutsche Bauern auf die von Slawen besiedelte Insel bringen. 1464 erscheint Poel im „Redentiner Osterspiel“ zum ersten Mal in der Literatur. Um 1500 hatte das Domkapitel in Lübeck den größten Teil der Insel im Besitz. 1648 kam mit dem Ende des 30jährigen Krieges Poel mit den Städten Wismar und Neukloster unter schwedische Herrschaft. Seit 1903 gehört die Insel wieder zu Deutschland. Erwerbszweige waren hauptsächlich die Landwirtschaft und Fischerei. Mit dem Ende des 19. Jh. entwickelte sich dann zunehmend der Tourismus.
Gegenwart:
Die Insel Poel bildet mit ihrem Nebeneinander von kleinen Badeorten, ihrem Inselhauptort Kirchdorf und den landwirtschaftlich genutzten Flächen eine reizvolle Ausnahme unter den deutschen Ostseebädern. Den Gast erwartet zu jeder Jahreszeit ländliche Idylle mit intakter Flora und Fauna und bietet ideale Voraussetzungen für die touristische Vermarktung. Die Natürlichkeit der Insel ist der eigentliche Schatz und bis heute erhalten geblieben. Poel bietet kulinarische und kulturelle Spezialitäten sowie ein breites Spektrum von Sport– und Freizeitaktivitäten zu Lande und zu Wasser und garantiert einen angenehmen Aufenthalt an den kinderfreundlichen Sandstränden. Gut ausgebaute Rad–, Reit- und Wanderwege ermöglichen individuelle sportliche Betätigung, und Liebhaber des Wassersports können sich mit Hochseeangelfahrten, Segeltörns, Fischereischeinerwerb, Wasserski und Kite-Surfen erfreuen. Auch landgebundene Sport- und Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel Minigolf, Tennis, Kegeln, Beachvolleyball oder Sport– und Bogenschießen muss der Gast nicht vermissen. Naturkundlich interessierte Besucher können bei informativen Wanderungen im Rahmen der Volkshochschule vieles über Steine, Fossilien und Pflanzen der Insel erfahren. Ein reichhaltiges Angebot von regelmäßigen Konzerten verschiedenster Musikrichtungen in der Inselkirche und innerhalb des Schlosswalls sowie Kunstausstellungen in Galerien oder im Inselmuseum sind ebenfalls ein Magnet für viele Besucher der Insel.
Die Anfang der 1990er Jahre mit dem Bau der „Ostseeklinik Insel Poel“, mit Straßen - und Hafenausbau einsetzende Modernisierung eines ganzen Eilands, die mit der Wiedergeburt des Kurhauses am Schwarzen Busch als „Ostsee-Residenz Meeresblick“ im Sommer 2002 bilden einen symbolischen Höhepunkt. Fast schon typisch für die Insel Poel sind die von einem schwedischen Konzern gebauten rohrgedeckten Ferienhäuser am Schwarzen Busch und in Timmendorf.
Aufgrund bestehender historischer Beziehungen unterzeichneten die Inselgemeinden Ostseebad Insel Poel und Hammarö einen Partnerschaftsvertrag. Vereinbart wurden eine enge Zusammenarbeit auf kulturellem und touristischem Gebiet sowie eine Reihe von Austauschprogrammen, die die Bürger und vor allem die Jugend beider Inseln zusammenbringen sollen. Auch die besonderen Spezifika der Region, wie zum Beispiel Fischerei, Schiffbau und Bootsbau, spielen eine übergeordnete Rolle.
Jürgen Pump